Mittlerweile laufe ich seit 5 Monaten regelmäßig 3 – 4x die Woche. Was hat sich in dieser Zeit verändert? Ein kurzer Rückblick.
Meine Anfänge im joggen machte ich im Juli diesen Jahres. Man kann also sagen, dass ich in der größten Hitze beschlossen habe, mich schneller als Gehtempo fortzubewegen. Seitdem sind ungefähr 5 Monate vergangen und ich wollte einmal ein Resumee für diese Zeit ziehen.
Länger als 200 m ohne Pause zu joggen war am Anfang nicht drin. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich wohl meine Ausdauer irgendwann mal verloren und bis zum Juli 2017 nicht mehr wiedergefunden. Jeder, der mit dem Laufen anfängt, wird sich noch daran erinnern: Wie mega nervig es war, nicht mal 500 m ohne das Gefühl zu haben, an Seitenstechen zu krepieren, laufen zu können. Man schlurft durch die Gegend. Man schielt den ganzen schnellen Joggern wehmütig hinterher und fragt sich, ob man JEMALS so schnell wird.
Oder man wird von einer Gruppe Nordic Walkern überholt. Man bildet sich ein, während des joggens von allen möglichen Leuten mitleidig angeguckt zu werden. Gar nicht toll (Pro Tipp: Lauft einfach entweder so früh morgens, wo sich 99% der Menschen noch einmal auf die andere Seite drehen oder eben halb in der Nacht)
Das darf einen nicht stören und resignieren lassen. Wenn man mit dem joggen von 0 auf anfängt, ist das so. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Ohne mich vorher mit der Materie auseinander zu setzen, bin ich einfach losgelaufen und bin gegangen, wenn ich nicht mehr weiter konnte. Gestartet habe ich mit einer Strecke von 1,5 km. Die letzten 500 m gingen nur bergab, also recht anfängerfreundlich könnte man meinen. Es hat ungefähr 2 oder 3 Wochen gedauert, bis ich es geschafft habe, diese Strecke ohne Pausen zu laufen. Alleine an diesem Erfolg sieht man, wie wahnsinnig schnell der Körper sich an neue Belastungen gewöhnt und sich anpasst. Meine Strecke verängerte ich immer erst, wenn ich 3x ohne Pause die vorherigen km gelaufen bin. Ich habe bewusst mein Pensum langsam gesteigert. Bänder und Sehen passen sich sehr viel langsamer an die Belastung an, als der Rest. Um das Verletzungsrisiko gering zu halten, also nicht gleich so viel wollen – auch wenn es schwer ist und die Motivation hoch ist.
Zu Anfang bin ich immer brav mit meiner Fitbit Blaze gelaufen. Wenn mein Puls in astronomische Höhen geschnellt war, habe ich eine Gehpause eingelegt. Aber: Es ist schwierig, ein gesundes Mittelmaß, gerade als Anfänger, zu finden. Ich guckte NUR noch auf die Uhr. Von einem entspannten Lauf konnte da keine Rede mehr sein. Also ließ ich das Teil zu Hause. Ich trainiere ja sowieso erstmal meine Grundausdauer, da waren mir Werte ziemlich egal. Wenn der Puls oben ist, merkt man das in den allermeisten Fällen auch ohne Uhr. Man kann nur eine relativ kurze Zeit am Maximum laufen.
Bis zu meinem ersten großen Ziel, die 5 km, habe ich gefühlt ewig gebraucht. Ich krebste eine wirklich lange Zeit bei 4 km rum und dachte schon, ich pack das nie. Aber an dem Tag, an dem ich sie erreichte, hat irgendwie alles gepasst. Es war schön kühl (Sommer finde ich zum joggen nicht so toll, es ist mir viel zu heiß. Der Herbst/Winter ist da wie für mich gemacht) und ich bin mit meiner Stirnlampe losgelaufen. Ich habe gar nicht viel darüber nachgedacht, ich bin einfach gelaufen. Und genau das war das Richtige. Daheim angekommen war ich so happy, die erste Etappe zu den magischen 10 km geschafft zu haben, das war unglaublich. Beim letzten km war ich zwar ziemlich am kämpfen, aber auch das muss manchmal sein.
Nachdem ich die 5 km gepackt hatte, ist irgendwie ein Knoten geplatzt. Ich komme jetzt richtig gut voran und kann diese Woche den 7. km in Angriff nehmen. Bis zum Jahresende die 10 km zu schaffen, ist also gar nicht mehr so unrealistisch. Mittlerweile ziehe ich auch meine Uhr wieder an und schaue nur noch am Ende des Laufs einmal drauf. Reicht vollkommen.
Während dieser Zeit ist das joggen zu einem festen Bestandteil geworden. Ich freue mich immer auf meine Laufeinheit. Es ist die kurze Zeit, an der ich an überhaupt nichts denke und den Kopf komplett frei habe. Man spürt wieder die Natur. Es kann echt schön sein, ohne Schirm bei Regen loszulaufen – Duschen muss man hinterher ja sowieso.
Warum das alles? Es macht echt Spaß. Und es ist einfach verdammt toll, 40 min ohne Pause joggen zu können.
Den nächsten Rückblick gibt’s dann nach einem Jahr joggen.